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Gold im Höhenflug: Krisenwährung, Inflationsschutz und die Frage der Anonymität

  • Autorenbild: Dominik Bretterklieber
    Dominik Bretterklieber
  • 3. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Gold erlebt seit Jahresbeginn einen bemerkenswerten Aufschwung. Der Preis des Edelmetalls ist deutlich gestiegen und hat in den letzten Monaten mehrfach neue Rekordhochs erreicht. Dieser Anstieg kommt nicht von ungefähr, denn Gold gilt seit jeher als klassische Krisenwährung und bewährter sicherer Hafen in unsicheren Zeiten.



Die aktuellen Treiber des Goldpreises


Mehrere Faktoren tragen derzeit zur Attraktivität von Gold bei. Anhaltende Inflationssorgen in vielen Volkswirtschaften mindern die Kaufkraft von Fiat-Währungen und lassen Anleger nach Sachwerten suchen, die ihren Wert besser erhalten. Hinzu kommen globale geopolitische Spannungen und Handelskonflikte, die Ängste vor einer möglichen wirtschaftlichen Abkühlung oder gar Rezession schüren. In einem solchen Umfeld wenden sich Investoren traditionell Gold zu, um ihre Portfolios widerstandsfähiger gegen Marktschwankungen zu machen.


Ein weiterer signifikanter Treiber der aktuellen Goldrallye ist die starke Nachfrage von Zentralbanken weltweit. Diese diversifizieren ihre Währungsreserven und erhöhen ihre Goldbestände in einem Umfang, wie er seit Langem nicht mehr beobachtet wurde. Dieses aggressive Kaufen durch staatliche Institutionen sendet ein starkes Signal an den Markt und stützt den Goldpreis nachhaltig.



Gold als Portfolio-Beimischung und Inflationsschutz


Für viele Anleger ist Gold eine sinnvolle Ergänzung im Portfolio, um das Risiko zu streuen. Während Aktienkurse stark auf Konjunkturdaten und Unternehmensentwicklungen reagieren können, entwickelt sich der Goldpreis oft entkoppelt davon oder gar gegenläufig. Dies kann helfen, Verluste in anderen Anlageklassen abzufedern. Langfristig wird Gold zudem als effektiver Schutz vor Inflation angesehen. Auch wenn es keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden abwirft, bewahrt es doch über lange Zeiträume seine Kaufkraft.



Die Frage der Anonymität beim Goldkauf in Österreich


Neben den klassischen Motiven wie Krisenabsicherung und Inflationsschutz gibt es auch Anleger, die aus einem grundsätzlichen Misstrauen gegenüber dem Finanzsystem in Sachwerte wie Gold investieren. Oft steht hier der Wunsch im Vordergrund, Vermögen möglichst anonym und unabhängig vom staatlichen Blick zu halten. Doch ist ein anonymer Goldkauf in Österreich heutzutage überhaupt noch möglich?

Im Zuge europäischer Geldwäscherichtlinien wurden die Möglichkeiten für anonyme Tafelgeschäfte, also Barkäufe, in Österreich in den letzten Jahren deutlich eingeschränkt. Die Schwelle für einen anonymen Barankauf von Edelmetallen wurde auf unter 10.000 Euro gesenkt. Das bedeutet: Wenn Sie physisches Gold (wie Barren oder Münzen) im Wert von 10.000 Euro oder mehr in bar kaufen möchten, ist der Händler gesetzlich verpflichtet, Ihre Identität festzustellen und zu dokumentieren. Kleinere Beträge unterhalb dieser Grenze können Sie grundsätzlich noch anonym mit Bargeld erwerben.



Steuerliche Aspekte beim Goldinvestment


Auch steuerlich gibt es bei Gold einiges zu beachten, wobei die Regelungen in Österreich für physisches Gold sehr Anleger-freundlich sind:


  • Beim Kauf: Der Kauf von Anlagegold (bestimmte Barren und Münzen, die die Kriterien der EU-Richtlinie erfüllen) ist in Österreich von der Mehrwertsteuer befreit.


  • Beim Verkauf: Gewinne aus dem Verkauf von physischem Gold sind in Österreich unter bestimmten Bedingungen steuerfrei. Hier gilt die sogenannte Spekulationsfrist: Wenn Sie physisches Gold mindestens ein Jahr lang in Ihrem Besitz hatten, sind die Gewinne, die Sie beim Verkauf erzielen, komplett steuerfrei. Verkaufen Sie das Gold vor Ablauf dieser Jahresfrist, unterliegen die Gewinne der Einkommensteuer mit Ihrem individuellen Steuersatz, wobei ein Freibetrag von 1.000 Euro für sonstige Einkünfte (zu denen Spekulationsgewinne zählen können) berücksichtigt werden kann.


Fazit

Gold bleibt in einem unsicheren globalen Umfeld eine gefragte Anlageklasse, die sowohl als Krisenabsicherung als auch als Inflationsschutz dient und durch die Nachfrage von Zentralbanken zusätzlichen Rückenwind erhält. Während die Möglichkeiten für anonyme Barkäufe in Österreich begrenzt sind, bietet physisches Gold für langfristig orientierte Anleger attraktive steuerliche Vorteile. Wer in Gold investieren möchte, sollte sich über die verschiedenen Anlageformen informieren und die individuellen Ziele sowie die steuerlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen.


Bitte Beachten Sie:

Dieser Beitrag stellt keine steuerliche Beratung dar und kann eine individuelle Beratung durch eine qualifizierte Steuerberaterin oder einen Steuerberater keinesfalls ersetzen. Alle enthaltenen Informationen dienen lediglich allgemeinen Informationszwecken. Für verbindliche Auskünfte oder eine rechtssichere Einschätzung Ihrer persönlichen steuerlichen Situation wenden Sie sich bitte an einen Steuerberater Ihres Vertrauens.



 
 

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